… als betroffene Eltern, Großeltern, Freunde und natürlich als Betriebsräte mit den Wiener KindergartenpädagogInnen!!!
GPAdjp: Wiener KindergartenpädagogInnen richten dringenden Appell an Politik:
Bundesweit einheitliche Zuständigkeiten und mehr Ressourcen gefordert! Die Corona-Pandemie führt eindrucksvoll vor Augen, wie wichtig die Elementarpädagogik für das Funktionieren der Gesellschaft ist. Gleichzeitig findet dieser Bereich, im Unterschied zu anderen systemrelevanten Tätigkeiten, bislang kaum Beachtung in der öffentlichen Berichterstattung. Deshalb wandten sich Betriebsrätinnen aus dem Bereich der privaten Betreuungseinrichtungen mit einem dringenden Appell an die Öffentlichkeit.
In Wien werden 62.370 Kinder (71,1 Prozent) von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die bei privaten Trägern in elementaren Bildungs-und Betreuungseinrichtungen arbeiten, gefördert und ganztägig betreut. Von der Politik fühlen sich viele aktuelle in Stich gelassen. Es fehlen klare Vorgaben und Richtlinien.
Dabei sind Arbeitsdruck und Arbeitsverdichtung seit Jahren ein großes Thema. Das Berufsbild hat sich massiv verändert, während die Rahmenbedingungen seit Jahrzehnten nicht an das neue Berufsbild angepasst wurden. Elementarpädagogik legt das Fundament für den späteren Bildungsverlauf. Dennoch wird Elementare Bildung seit Jahren systematisch unterfinanziert und die politisch Verantwortlichen schieben sich die Zuständigkeit gegenseitig zu.
KollegInnen sind kampfbereit
Nach einem Jahrzehnt der Verhandlungen und wiederholter öffentlicher Proteste fordern die BetriebsrätInnen der großen privaten Trägerorganisationen und einiger kleinerer Institutionen nun endlich konkrete Schritte. Die Kompetenzen für Gesetzgebung und Vollziehung − und damit die Hauptzuständigkeit für den elementaren Bildungsbereich − liegen bei den Ländern. Für einzelne Bereiche sind aber auch Bund, Gemeinden und Träger zuständig. Während im schulischen Bereich das Bildungsministerium die Verantwortung trägt, fehlt im elementaren Bildungsbereich die Bundeskompetenz. Unklarheiten bezüglich der Kompetenzbereiche führen zu Verunsicherungen, Intransparenz und ungleichen Rahmenbedingungen.
Die Covid-19 Krise sollte der Anlasse sein, endlich prinzipielle Entscheidungen für eine positive Entwicklung der Elementarpädagogik zu treffen!
Wir fordern:
• österreichweite einheitliche Strukturbedingungen und damit österreichweite Qualitätssicherung
• ein einheitliches Bundesrahmengesetz
• ausreichende Finanzierung sowie ein bundesweit einheitliches Finanzierungssystem
• ein gleichwertiges Entlohnungssystem
• einheitliche Standards zu Gruppengröße und Betreuungsschlüssel nach internationalen wissenschaftlichen Erkenntnissen
• ausreichende Zeitressourcen für Weiterbildung, Planung und Reflexion
• bundeseinheitliche Ausbildung für unterstützendes Personal (AssistentInnen)
Die Wiener GPA-djp mit der Themenplattform Elementar-, Hort- und Freizeitpädagogik unterstützt die Forderungen der BetriebsrätInnen. Seit Jahren formuliert die Wiener Themenplattform in Gesprächen mit den zuständigen Politikern und bei Protesten (z.B. 2009 „SOS Kindergarten“, 2012 „Kindergarten: Achtung Einsturzgefahr!“ oder 2015 „Ausgespielt! Es reicht!“) die Anliegen der Beschäftigten. Keine der bekannten Forderungen wurden bislang bei Gesetzesänderungen berücksichtigt.
Mit dem heutigen Tag startet eine Unterschriftenaktion, in der zentralen Forderung nach einer Verbesserung der Rahmenbedingungen an die Politik gerichtet werden.