“Im Vergleich zum Vorjahr kam es 2014 in Österreich zu einem Rückgang der gesundheitsbedingten Fehlzeiten. Die Krankenstandsquote liegt bei 3,4 %, häufigste Ursache sind Muskel-Skelett- und Atemwegserkrankungen. Arbeitsunfälle sinken weiter. 2014 erreichte die Unfallquote (inkl. Wegunfälle) mit 3,3 % den tiefsten Stand seit Beginn der Beobachtung 1974.
Die unselbstständig Beschäftigten waren im Jahresverlauf durchschnittlich 12,3 Tage im Krankenstand, um fast 5 % weniger als 2013 (13,0 Tage). Dieser Wert entspricht einer Krankenstandsquote, d. h. einem Verlust an Jahresarbeitstagen, von 3,4 % (2013 3,5 %). Die Differenz zwischen 2013 und 2014 geht zu einem guten Teil auf eine geringere Zahl an Atemwegerkrankungen zurück und kann somit maßgeblich durch das Ausbleiben einer starken Grippewelle im vergangenen Kalenderjahr erklärt werden
Die krankheitsbedingten Fehlzeiten erreichten 1980, als pro Kopf 17,4 Krankenstandstage anfielen und die Krankenstandsquote bei 4,8 % lag, ihren Höchstwert. In den Jahren 1990 und 2000 waren die Beschäftigten durchschnittlich 15,2 Tage bzw. 14,4 Tage krankgeschrieben. In den vergangenen zehn Jahren schwankte die Zahl der Krankenstandstage pro Kopf zwischen 12 und 13,2. Der längerfristige Rückgang lässt sich nicht durch einen einzelnen Faktor erklären. Eindeutig vorteilhaft wirkten sich die Reduktion der Arbeitsunfälle und die Verschiebung der Wirtschaftsstruktur in Richtung Dienstleistungen auf die Entwicklung der Fehlzeiten aus. Auch andere langfristige Trends, wie die Erhöhung der Teilzeitbeschäftigung und die Zunahme von atypischen Beschäftigungsverhältnissen dürften die Krankenstandsquote gedämpft haben. Der Alterungsprozess unserer Gesellschaft und die graduelle Verschiebung in der demographischen Zusammensetzung der Beschäftigten wirken sich dagegen ungünstig auf die Krankenstandsquote aus.
Wandel der wichtigsten Krankenstandsursachen